mit Christoph Rickels im sechsten Jahrgang

Am 18. Juni 2025 fesselte Christoph Rickels die Schülerinnen und Schüler des sechsten Jahrgangs mit seiner Geschichte.

Am 29. September 2007 feiert der damals 20-jährige Christoph Rickels als geborener Jeveraner, in der Auricher Diskothek „Dinis“ mit Kumpels seinen Abschied. Den Schulabschluss hat er, jetzt will er zur Feldjägerausbildung nach Süddeutschland, sich eine neue Welt erobern, Geld verdienen, was zu sagen haben. Im „Dinis“ ist auch diese junge Frau, mit der Rickels seit Wochen gechattet hat, die genau sein Typ ist und leider in festen Händen.

Als Christoph Rickels die Disko verlässt, schlägt ihn der Freund der jungen Frau mit Wucht gegen das Kinn. Mit noch mehr Wucht knallt Rickels Kopf auf den Steinboden. Diagnose: Schädel-Hirn-Trauma mit mehrfacher Hirnblutung. Auf eine dramatische Nacht folgen Wochen, in denen es um Leben und Tod geht. Vier Monate liegt Rickels im Koma. Danach ist alles anders. Durch die Folgen dieses Angriffs lebt er heute mit einer 80% Schwerbehinderung und ist erwerbsunfähig.“

https://first-togetherness.com/assets/first-togetherness/broschuere.pdf, Seite 4

Christoph Rickels ist humorvoll und ernst zugleich. Es dauert nicht lange, dann hat er die Herzen der Schülerinnen und Schüler erreicht. Eine Stunde lang hält er den Spannungsbogen aufrecht und die Schülerinnen und Schüler folgen betroffen und ruhig seinen Worten. Sie erfahren von ihm den genauen Ablauf des Abends, und können den alles verändernden Schlag auf einem Video der Überwachungskamera selbst sehen. Christoph Rickels hat die Schülerinnen und Schüler des sechsten Jahrgangs erreicht. Sein Ziel ist, das Bewusstsein der Kinder und Jugendlichen nachhaltig zu verändern und damit Gewalttaten vorzubeugen. „…Am Ende des Vortrages sollen sie die Überzeugung vertreten, dass Schläger, Mobber, Mitläufer und Weg-Seher nicht die Coolen und Angesagten in unserer Gesellschaft sind. Die Zuhörerinnen und Zuhörer sollen erkennen, wie wertvoll und wichtig es ist, Teil einer sozialen Gemeinschaft zu sein. …“

https://first-togetherness.com/assets/first-togetherness/broschuere.pdf, Seite 5

Die Schülerinnen und Schüler haben von einem Opfer selbst erfahren, was Gewalt für Konsequenzen haben kann. Sie konnten ihm alle Fragen stellen, die sie bewegt haben, und bekamen auf alles eine ausführliche Antwort. Die Schwerbehinderung war offensichtlich, das Sprechen fiel ihm schwer, seine rechte Seite ist gelähmt. Oftmals wird jemand mit diesen Eigenschaften ausgelacht, aber im Laufe seines Vortrages wurde Christoph Rickels nicht nur großer Respekt entgegengebracht, sondern auch für seinen Mut bewundert. Vielleicht lässt es die Jugendlichen über ihr eigenes Verhalten nachdenken und vielleicht entscheiden sich einige gegen Gewalt und für soziales Miteinander. Dann hätte Christoph Rickels sein Ziel erreicht.

Ein ganz großer Dank geht an Rahel Strobel, 1. Vorsitzende des Eltern- und Fördervereins, die uns Herrn Rickels vermittelt hat. Und außerdem danken wir dem Eltern- und Förderverein für die Finanzierung der beiden Vorträge vor zwei bzw. drei Klassen.