Im Rahmen des Philosophieunterrichts wurde unserem Kurs von Herrn Feder ermöglicht, am Projekt „I’m a scientist! Get me out of here“ der Organisation „Wissenschaft im Dialog“ teilzunehmen.

Bei dem Projekt ging es um das Thema KI (künstliche Intelligenz), und wir SchülerInnen durften unsere Fragen zu dem Thema stellen, die dann von WissenschaftlerInnen beantwortet wurden, welche in dem Themenfeld wissenschaftliche Erfahrungen machen. Das Projekt endete mit einem Live-Chat, in dem wir SchülerInnen mit den WissenschaftlerInnen schreiben konnten. Zum Schluss wurden wir aufgefordert, die besten WissenschaftlerInnen zu wählen, damit diese dann ein Fördergeld für Ihre wissenschaftliche Praxis erhalten konnten. Das Besondere an dem Projekt war zudem, dass wir zuvor im Unterricht im Bereich der „Theoretischen Philosophie“ zu Wissenschaftstheorien gearbeitet haben und nun direkt praktisch teilhaben konnten am wissenschaftlichen Diskurs unserer Zeit.

Schon bevor wir für das Projekt angemeldet wurden, bereiteten wir uns mit einer Gruppenarbeit darauf vor. Unser Kurs wurde in vier Expertengruppen aufgeteilt: eine Gruppe beschäftigte sich mit dem Thema ‚KI und Denken/Sprache‘, eine mit dem Thema ‚KI und Logik‘, eine weitere mit dem Thema ‚KI und Ästhetikphilosophie‘ und die letzte Gruppe, in die ich eingeteilt wurde, beschäftigte sich mit ‚KI und Moral/Gesellschaft‘. Wir informierten uns im Internet und mit Arbeitsblättern darüber, wie KI funktioniert, und beschäftigten uns mit philosophischen Fragen zu unserem jeweiligen Thema, wie zum Beispiel, inwiefern KI moralisch handeln kann oder ob KI ein Bewusstsein entwickeln könne. Hierzu recherchierten wir philosophische und andere wissenschaftliche Positionen und Antworten. Wir erstellten in diesem Zuge mit unseren Gruppen Mindmaps zu allen relevanten Fragen und Themen.

Im Anschluss gestalteten wir Präsentationen zu den von uns entwickelten Fragen und Positionen, die wir vor dem Kurs hielten, um die anderen Gruppen über unser jeweiliges Thema zu informieren. Nach jeder Präsentation diskutierten wir im Kurs die verschiedenen Fragen und Standpunkte zu den jeweiligen Themen. Es gab viele verschiedene Meinungen und Sichtweisen im Kurs, was diese Diskussionen sehr spannend machte. Während einige KI als eine der besten Erfindungen der Menschheit sahen, betrachteten andere sie als Bedrohung und die Verbesserung und Weiterentwicklung der KI als Beginn einer realwerdenden Dystopie. Nach den Gruppenarbeiten hatten wir Zeit, online auf der Webseite des Projekts Fragen zur KI zu stellen, die dann von beliebigen WissenschaftlerInnen, welche sich bei dem Projekt anmeldeten, beantwortet wurden. Meine Frage wurde sehr schnell von mehreren WissenschaftlerInnen beantwortet. Die Antworten waren verständlich und interessant. Außerdem konnten wir auch die Fragen der anderen SchülerInnen sehen.

Zum Schluss nahmen wir dann am Chat teil. Zuerst machten wir uns Sorgen, dass es nicht zu einem wirklichen Gespräch kommen könnte, da die meisten unserer Fragen bereits beantwortet wurden. Doch diese Befürchtung stellte sich als unbegründet heraus. Aus den übrigen Fragen entstand eine sehr interessante Diskussion. Die WissenschaftlerInnen waren sehr freundlich und reagierten auf jede einzelne Frage, die wir stellten. Teilweise hatten die WissenschaftlerInnen auch leicht unterschiedliche Meinungen, da es auf die meisten unserer Fragen nicht nur eine richtige Antwort gab. Insgesamt war es sehr interessant, die verschiedenen wissenschaftlichen Standpunkte kennenzulernen und über KI zu lernen. Das Projekt hat Spaß gemacht und hat viele Fragen beantwortet, die uns auch privat beschäftigen. Das Thema KI wird im Laufe der Jahre wahrscheinlich von immer größerer Bedeutung sein.

Leonie W., Q1, Philo-Kurs der IGS Kreyenbrück